Das nächste Carbon Capture Forum findet zum Thema „CCU/CCS – Infrastruktur und rechtliche Rahmenbedingungen“ am 15.6. physisch in Wien statt.
Nach den vier ersten Workshops des Carbon Capture FORUMS zu den Themen „CCS Roundtable“, „Community Building“, „CCU und CCS in der Klimabilanzierung“ und „Potenziale von Nature Based Solutions zur langfristigen Kohlenstoffspeicherung“ laden wir zu unserem nächsten Termin ein:
„CCU | CCS – Infrastruktur und rechtliche Rahmenbedingungen“
am 15. Juni 2023 zwischen 9:30-12:00Uhr mit anschließendem Netzwerk-Fingerfood
Climate Lab*, 8. Stock, Spittelauer Lände 45, 1090 Wien
Zu den Themen „CCU | CCS – Infrastruktur und rechtliche Rahmenbedingungen“ werden Expert:innen kurze Impulsbeiträge liefern, um danach in einer Diskussion weitere Dimensionen zu erörtern. Das Programm steht Ihnen dann zeitnah zur Verfügung.
Bitte melden Sie bis 9.Juni 2023, die maximale Teilnehmer:innenzahl ist 35 Personen.
Im Rahmen des 4. Carbon Capture Forums am 15.03.2023 wurden die Potenziale von Nature based Solutions zur langfristigen Kohlenstoffspeicherung beleuchtet.
Zu Beginn wurde in vier Impulsvorträgen ein erster Einblick zu unterschiedlichen Ansätzen aus dem Bereich der nature based solutions gegeben.
- Tobias Stern, Professor für Energie- und Ressourceninnovationen an der Karl-Franzens-Universität Graz, thematisierte in seinem Vortrag die Kohlenstoffspeicherung in langlebigen Holzprodukten bzw. Harvested Wood Products (HWP). Dabei wurde die Bedeutung von Halbwertszeiten für die modellbasierte Erfassung von CO2-Emissionen und der Einfluss von Aspekten wie der Implementierung von kaskadischer Nutzung diskutiert. In einem Vortrag von
- Tobias Pröll, Professor am Institut für Verfahrens- und Energietechnik der BOKU Wien, wurde die Kopplung von Bioenergy-Technologien mit Carbon Capture and Storage (BECCS) vorgestellt. Als negative‐emission Technologie verfügt BECCS über das Potenzial, ein Teil der Lösung zur Erreichung der Klimaziele zu sein. Ein Ausblick über vielversprechende Pilotprojekte im Ausland rundete die Präsentation ab.
- Elisabeth Wopienka, Area Managerin bei BEST, lieferte in ihrem Vortrag spannende Einblicke in die CO2-Bindung mittels Pyrolyse und die damit verbundene Herstellung von Biokohle und Bio-Pyrolyseöl. In den gemeinsamen Diskussionen wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass die Pyrolyse-Technologie als Ergänzung (und nicht als Konkurrenztechnologie) zu BECCS betrachtet werden kann. Während einige Biomassefraktionen nicht in BECCS-Anlagen verwendet werden können, eignen sie sich hervorragend als Rohstoffe für Pyrolyse-Prozesse.
- Tudor Dobra, Wissenschaftler am Österreichischen Institut für Bauen und Ökologie, thematisierte abschliessend die Evaluierung der Kohlenstoffbindung mittels dynamischer LCA und stellte die Vorteile dieser neuen Bilanzierungsart vor.
Daran anschließend entwickelte sich eine interdisziplinäre und produktive Diskussion zwischen den TeilnehmerInnen, bei der technische Details zu einzelnen Technologien, die Vor- und Nachteile der jeweiligen Ansätze, sowie auch grundlegendere Aspekte wie die Anerkennung als CCU- oder CCS-Maßnahme und dessen Auswirkung auf die Erfolgschancen dieser Ansätze diskutiert wurde.
Die Fragen bezogen sich auf die CO2-Zertifikate von Holzbauprodukten, die monetäre Bewertung von Holzbauprodukten, die Lebensdauer von Holzbauprodukten, Limitation der Holzverfügbarkeit, Recycling von Holzbauten und ging dann zur Beimischung von Biokohle zu Beton, sowie „Klimabeton“.
Bei BECCS kamen Fragen zur Bilanzierung von BECCS als removals, BECCS vs Pyrolyse (stehen nicht in Konkurrenz zueinander).
Zur Pyrolyse gab es Fragen zu Energiegewinn vs gebundene Energie (50% bleibt nicht-energetisch genutzt, weil als Kohlenstoff abgeschieden, rund 50% energetisch nutzbar), Verwendung des Pyrolyseöls, Kosten und Nutzung der Biokohle in der Land-/Forstwirtschaft.