Rückblick: Biobasierte Klebstoffe und Beschichtungen für technische Anwendungen

Am 17. Oktober lud BioBASE zu einer Netzwerkveranstaltung zum Thema biobasierte Rohstoffe in Klebstoffen und Beschichtungen.

Info zum aktuellen Entwicklungsstand, Best-Practice Beispiele, Anforderungen von Kund:innen

In einem ersten Überblick zeigte Christopher vom Berg (Nova Institut) die Vor- und Nachteile von erneuerbarem Kohlenstoff in Klebstoffen und Lacken auf. Martin Wimmer (BMK) präsentierte die aktuellen politischen Entwicklungen im Bereich der grünen Chemie und  ihre Relevanz für biobasierte Kleber und Beschichtungen. Danach gaben Unternehmen wie die Lackfabrik Adler-Werk,Hasslacher Norica Timber oder Baumit einen Einblick in die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten sowie der Anforderungen an biobasierte Klebstoffe und Beschichtungen. Danach berichteten Unternehmen wie Agrana, Kemira Chemie, Allnex Austria und die Helios Group über ihre Erfahrungen. Johannes Konnerth von der BOKU gab einen Überblick über nachwachsende Klebstoffe- und komponenten und stellte deren Einsatzbereiche vor. 

Branchenübergreifende Vernetzung

Im Zuge der Fragerunden, des Workshops und der damit verbundenen Diskussionsrunde konnten Herausforderungen, Rahmenbedingungen und Handlungsbedarf bezüglich biobasierter Klebstoffe und Beschichtungen diskutiert werden.

Einigkeit gab es, dass es einer umfassenden Bewusstseinsbildung gegenüber dem Endkonsumenten bedarf. So muss klargestellt werden, dass biobasierte Klebstoffe und Beschichtungen trotz ihrer unüblichen Optik Kundenansprüche erfüllen können. Ebenso wurden die zu hohen technischen, industriellen und gesetzlichen Anforderungen/Standards erwähnt.

Auch die Ökobilanz wurde thematisiert, diese sollte bei biobasierten Produkten jedenfalls immer besser sein als bei konventionellen Erzeugnissen. Hier wurde auch auf die Konkurrenz der Anbauflächen für  biobasierte Produkte zu landwirtschaftlich genutzten Flächen für Nahrungsmittel hingewiesen. Bezugnehmend auf die Kreislaufwirtschaft wurde insbesondere die Bedeutung der Recyclingfähigkeit erwähnt. Zusammenfassend, wurde ein großer Bedarf an gesellschaftlichem, politischem und technischem Umdenken gefordert, um zukünftigen Herausforderungen entgegen wirken zu können.

• Bernhard Windsperger & Thomas Timmel (BioBASE)
• BOKU
• Hubert Culik (FCIO)

• Ökologische Potenziale und Voraussetzungen für chemische Produkte auf Basis nachwachsender Rohstoffe
  Christopher vom Berg (nova Institut (angefragt))
• Aktuelle Entwicklungen im Bereich der grünen Chemie und ihre Relevanz für nachhaltigere Klebstoffe und Beschichtungen
  Martin Wimmer (BMK)

• Biobasierte Beschichtungslösungen für Holz und Holzwerkstoffe von heute und morgen – Matthias Glätzle (Adler Lacke)
• Biobasierte Klebstoffe im konstruktiven Holzbau
  Georg Jeitler (Hasslacher Norica Timber)
• Optionen für nachwachsende Rohstoffe in Mörtel-basierenden Systemen
  Uwe Groß (Baumit)
• Biobasierte Lackierungen in Schienenverkehr
  N.N. (ÖBB)

• Biobasierte Klebstoffe für die Holzindustrie
  Johannes Konnerth (BOKU)
• Herausforderungen für nachwachsende Rohstoffe aus Stärke in Klebstoffen
  Martin Kozich und Bernhard Seidl (Agrana)
• Tallöl und sein Potenzial in Klebstoffen und Lackierungen
  Florian Eder (Kemira)
• tbd … gerade noch in Abstimmung
  N.N. (Borealis)
• Biobasierte Polyurethane für die Anwendungen Kunststoff und Auto OEM
  Michael Giebler (Allnex Austria)
• Sustainable Bio-Based Polyester Resins for Coatings
  Radmila Wollrab (Helios Group)

• Chancen biobasierter Rohstoffe in der Zukunft. Welche Materialien sind im Fokus? Wer sind die Hidden Champions? 
• Herausforderungen in Bezug auf die Umweltwirkung & Qualität von biobasierten Klebstoffen & Beschichtungen
• Kreislaufwirtschaft im Bereich Klebstoffe und Beschichtungen? Eine unlösliche Challenge?