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Veranstaltung

15. Dezember 2022
Carbon Capture Forum: CO2 Bilanzierung von CCU und CCS - Workshop
BioBASE, Climate Change Centre Austria (CCCA), Institut für industrielle Ökologie
Online
20944298

Carbon Capture Forum

Am 15.9.2022 hat die BioBASE gemeinsam mit dem IIÖ und dem CCCA, die auch den CCS-Roundtable (31.3.2022) organisiert haben, das Carbon Capture Forum gestartet. Dabei sollen regelmäßige Workshops zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten im Bereich CCU und CCS stattfinden, um durch intensive Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung diese beiden Technologien als wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz voranzubringen. 

 

Das Carbon Capture Forum am 15. Dez 2022 (online) fand zum Thema „CCU und CCS in der Klimabilanzierung“ statt, um die aktuelle Situation der Bilanzierungsregeln auf den verschiedenen Ebenen darzustellen und zu diskutieren. Dabei wurden die nationale Klimabilanzierung, die Einbeziehung dieser beiden Technologien in den Emissionshandel und in der Diskussion auch die betriebliche Ebene der Klima-Bilanzierung betrachtet.

Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede in der Behandlung der beiden Technologien speziell hinsichtlich der „dauerhaften Bindung“ des CO2 nach der Abscheidung. Für die Berücksichtigung der Abscheidung beim emittierenden Betrieb ist dies beim ETS-System wesentlich, während für die nationale Bilanzierung die letztliche Freisetzung des CO2 und deren Ort entscheidet. Damit kann vor allem CCS für den Emissionshandel auf Betriebsebene berücksichtigt werden, CCU-Systeme nur, wenn die Dauerhaftigkeit der Fernhaltung des CO2 aus der Atmosphäre gesichert dargestellt werden kann. Dies entspricht damit dem Gedanken der Produzentenverantwortung im weitesten Sinne, indem man für die abgegebenen Produkte, in diesem Fall CO2, verantwortlich ist. Daraus könnte eine verstärkte Motivation für Hersteller Recyclingsysteme zu etablieren und zu nutzen entstehen. Für die nationale Klimabilanzierung kann demgegenüber die auch temporäre Fixierung von CO2 in Produkten berücksichtigt werden, da hier die letztliche Freisetzung der Emission relevant ist. Für die Klimabilanzierung von Betrieben nach der Global Reporting Initiative (GRI) oder für Umweltproduktdeklarationen von Produkten (EPD oder PEF) scheint nach der Studie LCA4CCU der EU analog zum ETS-System die Emisison auch bei CCU beim Emittenten zu verbleiben, das CO2 dann aber bei der Weitergabe an einen verarbeitenden Betrieb dort negativ gerechnet zu werden.

Insgesamt zeigten sich Vorteile von CCS-Systemen gegenüber CCU in der Behandlung bei der Klimabilanzierung, was sich derzeit aber noch nicht in höherer Akzeptanz niederschlägt. Für CCU könnten bei fehlender Berücksichtigung auf betrieblicher Ebene die Anreize für deren Implementierung und damit für die Nutzung des CO2 als Rohstoff verloren gehen. Jedenfalls scheint aber aus abschätzenden Gesamtbilanzierungen der Emissionen und der nutzbaren Mengen eine verstärkte Anwendung von Systemen mit dauerhafter Abscheidung von CO2 unausweichlich. Eine direkte Abscheidung des CO2 aus der Atmosphäre wurde wegen des großen Aufwands angesichts der niedrigen Konzentrationen jedenfalls als ineffizient gesehen.

 

iiÖ
Pflanze